Chancen im Jugendbegleiter-Programm
10.07.2024
Der diesjährige Fachtag „Chancen im Jugendbegleiter-Programm“ fand am 27. Juni 2024 in Stuttgart statt. Weit über 200 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schulen, Kommunen, Politik und von Kooperationspartnern waren vor Ort.
Der Fachtag hat erstmals die gesamte Bandbreite und Vielfalt an Angeboten im Jugendbegleiter-Programm dargestellt. Schulen, Kooperationspartner und Kommunen haben über ihre Angebote und Konzepte in über 40 Stationen informiert. Dabei konnten die Teilnehmenden an Mitmachstationen tolle Aktionen ausprobieren und in intensiven Austausch mit den Impulsgebern gehen.
Überblick über die Stationen: Sie finden hier ein Padlet mit allen Informationen zu den beteiligten Stationen
Ein Höhepunkt war die Verleihung des Jugendbegleiter-Preises 2024. In diesem Schuljahr hatten sich Schulen mit 26 herausragenden Jugendbegleiter-Angeboten beworben, die nicht nur für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wertvoll sind, sondern zum Teil auch für die ganze Schule und über diese hinaus für den ganzen Ort. Während der Jurysitzung der insgesamt vier externen Jurorinnen und Juroren wurde schnell klar: Drei Preise reichen nicht. Nach intensiven Diskussionen wurden schließlich die Plätze 1 bis 3 sowie ein Sonderpreis vergeben. Die Preisgelder werden von der Jugendstiftung zur Verfügung gestellt.
Die Kasimir-Walchner-Schule in Pfullendorf durfte sich über den 1. Preis freuen. Das prämierte Jugendbegleiter-Angebot, welches von der Referendarin Lisa Hinderhofer ins Leben gerufen wurde, lebt von der Kooperation zwischen dem SBBZ und der benachbarten Realschule. Ältere Junior-Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter beider Schulen erarbeiten Ideen für verschiedene AG-Angebote, setzen diese um und evaluieren sie anschließend sogar. Durch die gemeinsame Arbeit entsteht ein Wir-Gefühl, Vorurteile werden abgebaut und die Jugendlichen erleben sich als wirksame und wertvolle Mitglieder einer Gruppe. Die AG-Leitungen werden zeitweise selbst zu Lehrenden, geben ihr Wissen, ihr Können und ihre Begeisterung an die jüngeren Schülerinnen und Schüler weiter. Sie stellen sich pädagogischen Herausforderungen und wachsen daran. So kann auch ein negatives Selbstkonzept durch eine schwierige Schulbiografie und schlechte Noten aufgebrochen werden, psychologische und emotionale Widerstandskraft kann neu wachsen. Gleichzeitig wird den jüngeren Kindern ein vielfältiges AG-Angebot geboten, das aus der Schülerschaft für die Schülerschaft kommt. Timo Vo-Van, Schulleiter der Steinlachschule Mössingen, schloss seine Laudatio mit den Worten, dass diese Kooperation der beiden Schulen für die Jury auch ein auszeichnungswürdiges Beispiel für gelungene Inklusion in alle Richtungen sei.
Den 2. Preis hat das Schönbuch-Gymnasium aus Holzgerlingen mit der Zauber-AG gewonnen. Der Falkenrealschule in Freudenstadt wurde der 3. Preis überreicht. Hier leitet die Junior-Jugendbegleiterin Sara Alaktaa, die vor einigen Jahren aus Syrien mit ihrer Familie zu uns flüchten musste, mit Begeisterung die AG „Kreatives Basteln“, in der sie ihre eigenen Bastelkenntnisse an Jugendliche der Stufen 5 bis 7 weitergibt. Der Jugendbegleiter-Sonderpreis ging an das SBBZ Bernhard Galura in Herbolzheim mit der AG „Tierisch viel erleben“.
Weitere Videos zu den Preisträgern finden Sie auf: https://jugendbegleiter.de/jugendbegleiter-preis-2024/
Die JugendstiftungBaden-Württemberg setzt seit 2006 das Jugendbegleiter-Programm im Auftrag und mit Mitteln des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport inhaltlich und organisatorisch um.